Nun liegt der Aegir also in Berlin. Das hat sich gleich in den ersten Wochen als extrem praktisch erwiesen, denn zur Zeit habe ich sehr viele Termine dort.

In die leidige gesetzliche Neuregelung der gewerblichen Personenbeförderung mit Sportbooten ist gerade extrem viel Bewegung gekommen. Ich habe häufige Besprechungen mit Branchenkollegen, unserem Arbeitskreis „Bunte Flotte“, dem Wirtschaftsverband Wassersport, und neulich sogar mal einen Termin im Bundestag in dieser Angelegenheit.

Außerdem war gerade die Bootsmesse „Boot & Fun“ in Berlin, die mit ihrer Auftaktveranstaltung „Gala der Boote“ am Vorabend ihrer Eröffnung natürlich ebenfalls ein absoluter Pflichttermin für mich ist.

Die schwimmende „Nebenwohnung“ hat sich also schon sehr bezahlt gemacht, spart sie mir doch regelmäßig anderweitige Übernachtungskosten in Berlin!

Und gerade zu dieser Jahreszeit erlebt man fantastische Stimmungen auf dem Wasser, wie den oben gezeigten Sonnenaufgang über dem Rummelsburger See.

Dennoch, für mich ist Winter im Wasser noch sehr ungewohnt, und ich bin immer noch ein wenig nervös, ob das mit Frost und Eis auch gut geht.

Also habe ich mir viele Gedanken gemacht, wie der Winter sicher überstanden werden kann.

Bis jetzt hat sich die Planar 44D Dieselheizung absolut bewährt. Ich habe bereits eine Nacht mit -7 Grad Außentemperatur so verbracht, ohne dass es drin kalt geworden wäre. Ich habe sie auch mal auf Volllast gestellt, und hatte drinnen dann fast 30 Grad im Salon und 20 Grad in der Schlafkoje – viel mehr, als man zum Wohlfühlen braucht.

thermometer

Da man ja aber nicht ständig vor Ort ist, wäre es ja schön, wenn man die Heizung auch aus der Ferne steuern könnte. Eine Lösung dafür gibt es ebenfalls fix und fertig von Planar: ein Modem mit SIM-Karte, was mit vorkonfektioniertem Kabelbaum geliefert wird. Eine prepaid-SIM besorgen, diese in ein Handy einlegen, PIN deaktivieren. Dann im Telefonbuch der SIM die eigene Handynummer hinterlegen (damit nur dieses Handy die Heizung aus der Ferne schalten darf), SIM ins Modem, Heizung ausschalten und von der Spannungsversorgung trennen, Modem an die Heizung stecken, Heizung wieder an den Strom anklemmen – fertig! Ein Akt von nicht mehr als 15 Minuten.

Fortan kann man über eine App auf dem eigenen Smartphone die Heizung ein- oder ausschalten (wenn gewünscht auch mit Timer), die Leistung höher oder niedriger einstellen, die Betriebsart wechseln (Leistungsregelung oder Temperaturregelung) oder sich einfach mal zwischendurch einen Statusreport schicken lassen. Was immer man macht, die Heizung quittiert die Anfrage mit einer SMS, aus der hervor geht, ob alles geklappt hat.

planarapp

Phantastisch! Jetzt muss ich nur noch mit einer Wetter-App die zu erwartenden Temperaturen vor Ort checken und kann dann die Heizung entsprechend ein- oder ausschalten, oder höher oder niedriger stellen.

Die Warmluftleitung für den Innenraum ist durch ein Y-Stück in Koje und Salon aufgeteilt. Genau zwischen den beiden Auslässen dieses Y-Stückes liegen die Seeventile, denen dadurch nun keinesfalls mehr kalt werden kann. Denn die Leitungen sind dort aus Alu-Wellflexrohr, was auch nach außen Wärme abgibt.

Es kann also jetzt innen schon nichts mehr einfrieren. Vorausgesetzt, ich verpasse es nicht, bei drohendem Frost die Heizung einzuschalten.

Da mir dieser „menschliche“ Faktor noch nicht sicher genug ist (denn da bin ICH die Schwachstelle), habe ich nach einer weiteren Möglichkeit der Temperaturüberwachung gesucht.

Dabei stieß ich auf die äußerst interessante Webseite booteblog.net von Julian Buß. Der Typ scheint ähnlich Boots-verrückt und technikaffin zu sein wie ich und benutzt sein Boot ebenfalls im Winter. Er teilt auf seiner Webseite viel Wissen über die Bootsfahrerei und von ihm ausprobierte Technik.

Zwei seiner Artikel werde ich auf jeden Fall kurzfristig nachbauen:

Warnung bei Stromausfall oder Frost im Schiff (schon bestellt)  und

Boot eisfrei halten (Tauchpumpe ist schon da)

Und dann kann eigentlich wirklich gar nichts mehr passieren!

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