Fast hätten wir wieder verschlafen, denn mein Wecker klingelt am Wochenende nicht um 5:00 Uhr. Aber nur fast. An der Schleuse Rothensee müssen Sportboote manchmal ganz schön lange warten, also machten wir erstmal Kaffee und ein kleines Frühstück. Währenddessen funkten wir die Schleuse an und teilten unseren Wunsch mit, zur Elbe herab geschleust zu werden. Und völlig überraschend antwortete Rothensee, das man uns gleich die Kammer nach oben schicken würde, wir sollten doch bitte schon mal zum Schleusentor fahren. Aber sehr geren. Wir legten ab, die Schleuse öffnete sich und wir fuhren ein.

Wir fuhren unten in den Rothenseeer Verbindungskanal, der zur Elbe führt. Die Niedrigwasserschleuse, die den Kanal von der Elbe trennt, wenn diese mal wieder wenig Wasser führt, war Dank des recht hohen Elbpegels geöffnet. Die Rothensee wies uns zur „Durchfahrt in Selbstwahrschau“ an, was so viel heißt wie Fahren nach eigenem Ermessen. 

Und nun lagen sie direkt vor uns, Aegirs größte Herausforderungen der gesamten Reise: Die Stromschnellen von Magdeburg!

Was habe ich mir nicht alles für Gedanken gemacht, ob das gut geht. Aaegir hat das vor etwa 6 Jahren schon mal geschafft, also warum nicht heute wieder? Die erste Stromschnelle unter der Herrenkrugsbrücke schaffte er noch ohne erhöhte Drehzahl, dafür aber mit nur noch 2 kmh Vortrieb.

Direkt am Domfelsen dann mussten wir aber wirklich noch eine Schippe drauf legen, und selbst da ging es auch nur mit 2 kmh voran. Auf diese Weise will so eine Stadtdurchfahrt nicht enden, aber schlussendlich waren wir durch, und weiter auf der Elbe zu Berg unterwegs. 

Die sich daran anschließende Strecke führt den ganzen Tag eigentlich durch „the middle of nowhere“ und zieht sich ganz schön. Bei dem schönen Wetter kann man aber schonmal einen Tag so verbringen. Wir krönten das Ganze, in dem wir während der Fahrt die Grillsaison eröffneten und auf dem Achterdeck zweit saftige Rindersteaks grillten.

Erst nach Einbruch der Dunkelheit erreichten wir den Hafen Aken und legten dort zur Übernachtung an.

 

 

 

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