So, nun komme ich also doch noch zu einer kleinen Saison-Abschlussfahrt. Der Aegir macht sich auf den Weg ins Winterlager. Dass dies in diesem Jahr vier Tagesreisen entfernt ist, betrachte ich eher als Feature denn als Bug.
Gestern Abend das übliche, geliebte Ritual: Tonnenweise Essen und hektoliterweise Getränke sind an Bord zu verstauen und ein technischer Check ist natürlich auch fällig. Heute früh dann nochmal Wasser bei Andreas, meinem Vermieter der Liegeplätze, bunkern. Dies ist die Gelegenheit, sich nochmal herzlich bei ihm für die schöne Saison an seiner Steganlage, der meiner Meinung nach schönsten Lage der Oberelbe, zu bedanken.
Diesmal begleitet mich Klaus, Stegnachbar und erfahrener Seebär.
Die Wetterprognose ist erbärmlich und wir rechnen den gesamten Tag mit Dauerregen. Umso erfreulicher, dass wir morgens dann doch recht gutes Wetter und einen sehenswerten Morgen auf der Elbe erleben konnten.
Später holte uns der Regen ein, und der Tag blieb grau in grau. Die „Kartoffelsäcke“ der Sächsischen Schweiz hüllten ihre Gipfel in Wolken, die Festung Königstein war völlig unsichtbar, der Lilienstein immerhin teilweise zu erahnen.
Wir kamen deutlich langsamer voran, als bei Fahrten auf der gleichen Strecke bei früheren Gelegenheiten. Was vor allem an der durch den hohen Pegel recht starken Strömung, aber auch an einer von mir angelegten entspannten Drehzahl lag.
Oberhalb Pirna kam, aus Dresden kommend, WSP 02 Elbtal zügig auf, und forderte uns zu unserer Überraschung auf, für eine Kontrolle längs zu kommen. Während sich auf den jeweiligen Vorschiffen zwischen Klaus und einem jungen Beamten eine etwas hitzige Diskussion über den Sinn und Unsinn von Kontrollen im strömenden Regen entwickelte, wurde achtern nach kurzer Einsicht in die Papiere kurz freundlich geschnackt, und schon waren wir wieder alleine unterwegs.
Von den hier oben recht zahlreich verkehrenden Fähren abgesehen, war nicht viel Schifffahrt unterwegs. Das einzig entgegenkommende Fahrgastschiff freute sich offenbar auch darüber, endlich mal wieder ein Sportboot maßnehmen zu können und fuhr, aus nautischen Gründen kaum nachvollziehbar, direkt auf uns zu, obwohl wir schon am Tonnenstrich unterwegs waren:
Naja, der fährt immer so. Hab mir schon paarmal vorgenommen, ihn nach solchen Situationen mal anzurufen, aber hey, wenns Freude macht… 🙂
Gegen 17:00 waren wir in Postelwitz fest, und gleich zwei Mitglieder des dortigen Yachtclubs kamen nochmal auf ein kurzes Gespräch vorbei. Immer wieder sehr nett und sympathisch hier!