Durch eine Einladung zu einer Silvesterparty am Wannsee entstand spontan die Idee, die Bootssaison 2016 tatsächlich erst am 31.12. zu beenden und die Saison 2017 direkt am 01.01. wieder zu beginnen! Und was wäre standesgemäßer, als zu einer Party im „Verein Seglerhaus am Wannsee“ auf eigenem Kiel anzureisen?

Das Wetter spielte mit, also wurde der Plan in die Tat umgesetzt. Es gibt den direkten, aber etwas eintönigen Wasserweg von Ost nach West über den Teltowkanal, und es gibt die „romantische Strecke“ über die innerstädtische Spree. Da drängt sich natürlich ein Rundkurs auf.

In jedem Falle muss man an Feiertagen vorher unter Einbeziehung der Nachrichten für die Binnenschifffahrt recht gut planen, denn Silvester und Neujahr gibt es durchaus drastische Einschränkungen bei den Schleusenbetriebszeiten.

Aegir verließ Stralau am 30.12.2016 kurz nach dem Mittag, lief von der Spree über den Frauzer Zweigkanal zum Teltowkanal mit Ziel Sportbootliegestelle Lichterfelde, km 15,4 TEK. Gefolgt von einem „tierischen“ Rudel.

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Die Fahrt verlief ruhig, mit gelegentlichen Begegnungen mit Frachtschiffen. Die Liegestelle ist ruhig, und in unmittelbarer Nähe befindet sich ein Lidl-Markt, wo man bequem einkaufen gehen könnte.

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Soll mal keiner sagen, dass der Teltowkanal grundsätzlich trist ist! Naja, es kommt allerdings immer ein bißchen drauf an, in welche Richtung man schaut:

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Am nächsten Morgen waren es nur wenige km bis zur Schleuse Kleinmachnow, wobei Aegir vielleicht zum ersten Mal durch eine weiße Winterlandschaft fuhr.

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Wenig später erreicht man Potsdam. Dort gibt es einen ALDI mit Bootssteg. Ein Einkauf dort ist schon fast Ritual.

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Da es noch viel zu zeitig war, das Tages- und damit Jahresziel Wannsee anzusteuern, bot sich anschließend noch eine Mittagspause an der Liegestelle Glienicker Brücke in Potsdam an. All das bei bestem Wetter mit strahlendem Sonnenschein.

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Erst am Nachmittag lief Aegir dann die wenigen km in den Wannsee zum VSAW.

Raus aus der Bootskluft, rein in die Abendgarderobe! Kurzes Vorglühen mit Gin-Tonic und Sekt an Bord, und dann zur Party!

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Sehr stylische Location, der VSaW! So konnte das Jahr gut ausklingen!

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Am Neujahrsmorgen dann erst einmal ein deftiges Frühstück mit Rührei am Steg, und dann auf Richtung Innenstadt! Die Strecke ist mittlerweile bestens vertraut, Aegir ist da erst vor wenigen Wochen schon einmal entlang gefahren. Diesmal allerdings erstmalig „Einhand“!

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Ohne besondere Vorkommnisse, denn es war sonst niemand unterwegs, erreichte Aegir etwa um 13:25 Uhr die Schleuse Charlottenburg, die laut Elwis eigentlich bis 14:00 geöfnet sein sollte. Allerdings reagierte niemand auf die Schleusenanforderung. Eine halbe Stunde verging trotz mehrmaliger Anfrage per Funk, und bald war klar, dass es hier wohl heute nicht mehr weiter gehen würde.

Nun gut. Es war zwar noch sehr zeitig am Tag, aber was solls. Man hat ja alles dabei: TV, Küche, Bett, Toilette, WLAN.

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Wie zur Wiedergutmachung schaltete die Schleusenampel am nächsten Morgen ohne weitere Anfrage bereits kurz vor 06:00 Uhr auf Grün, keine 10 Minuten nach 6:00 Uhr war Aegir durch und auf dem Weg in die City. Man rechnet um diese Zeit in der Innenstadt zum Jahresanfang eigentlich nicht mit Begenungen, an der Museumsinsel wurde auf dem Wasser aber tatsächlich schon gearbeitet, und ein Schubschiff bat per Funk darum, dass Sportboot möge bitte aufstoppen und kurz warten. Kein Problem. Tatsächlich verholte der Schuber einen Schwimmbagger und musste dafür ein nicht ganz triviales Wendemanöver fahren. Dann war der Weg frei zur Mühlendammschleuse. Auch dort ging es zügig aufwärts, so dass Aegir kurz nach 9:00 Uhr wieder in Stralau anlegte.

Die Bootssaison 2017 ist also bereits eröffnet – und zwar so zeitig wie noch nie: am Neujahrstag!

 

 

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