Wir hatten einen Abend Zeit, uns Gedanken zu machen, wie wir mit der Situation umgehen sollten. Unser Online-Hilferuf führte innerhalb kürzester Zeit zum Erfolg:

Anne-Kathrin aka Akki erklärte sich spontan bereit, einen Sonntagsausflug ins Böhmische zu unternehmen, um uns abzuholen! Klasse, vielen lieben Dank dafür! Auch an alle anderen, die sich später auch noch gemeldet haben und uns ebenfalls abgeholt hätten!

Der neue Plan sah also nun folgendermaßen aus:

Stationärer Urlaub auf dem Boot in der Marina Vltava bis Sonntag, dann Heimreise mit Akki und ihrem stylishen Volvo-Youngtimer (Stefan, ein gemeinsamer Freund, hatte seine Begleitung angekündigt). Dann ein paar Tage Dresden, und Rückreise zum Schiff dann am Freitag, d. 30.10.15.

Um die Tage bis zu unserer Abholung ein wenig zu verkürzen, mieteten wir für den Freitag zwei Fahrräder, um nach Melnik zu radeln und uns die uns aufhaltenden Kanalarbeiten mal anzusehen.

Doch am Abend bekam ich eine Erinnerungslektion in Sachen nautischer Sicherheit. Eine elementare Weisheit sagt:

Immer eine Hand für das Schiff, und eine für die eigene Sicherheit!

Was soviel bedeutet wie: Egal was man an Bord gerade tut, man sollte dabei immer die Eigensicherung im Auge haben.

Um am konkreten Beispiel zu bleiben, sollte man eben z.B. nicht bei rutschigem Wetter mit einem Beutel in der einen und einem Strahler in der anderen Hand vom Steg aus auf das Deck treten. Ich tat genau das, rutschte aus und lernte (was ich schon immer geahnt hatte), dass eine Kollision Schienbein/Stahlrumpf beim Schienbein erheblich mehr „Eindruck“ hinterlässt als am Stahlrumpf.

In der folgenden Nacht entwickelte sich etwas, was der Form nach an ein zweites Knie erinnerte, und im weiteren Verlauf auf der Spitze dessen eine kapitale Blutblase. An Radfahren war so nicht zu denken. Auch waren wir froh, den Plan einer Zugverbindung nach Dresden nicht weiter verfolgt zu haben.

Stattdessen hinkte ich wenigstens am Samstag auf einem Spaziergang zur nahegelegenen Schleuse hinter Frau her.

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Dort liefen wir über die Brücke, die sich unser Dresdner Stadtbaudirektor mal ansehen sollte. Der beginnt bekanntlich immer zu hyperventilieren, wenn die Sprache auf den baulichen Zustand des „Blauen Wunders“ kommt. Dort jedoch ist zu sehen, dass eine solche Brücke offenbar auch dann noch hält, wenn man sie 20 Jahre nicht anfasst, sondern vor sich hin rosten lässt.

Am gegenüberliegenden Ufer sahen wir noch eine Wildwasserstrecke für Kanuten, an der gearbeitet wurde, sie war dafür mit einem Sperrtor trocken gelegt. So etwas wäre doch mal ein Highlight für unsere Pfingstpaddel-Freunde!

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Sonntagmittag wurden wir dann abgeholt, nach einem gemeinsamen Essen in der Maria wurden wir nach Dresden chauffiert und konnten / mussten jetzt die Woche über arbeiten.

Für den heutigen Freitag konnten wir Alex dankenswerter Weise dazu überreden, uns wieder zum Schiff zu fahren.

Es war schon recht dunkel, als wir gegen 18:00 Uhr in der Marina eintrafen. Wir fanden unser Schiff wie erhofft in dem gleichen guten Zustand vor, in dem wir es vor wenigen Tagen verlassen hatten. Alex machte sich zügig auf den Rückweg, und wir machten es uns wieder auf dem Schiff gemütlich.

 

 

 

 

 

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